Die letzten Wochen waren für die 14-jährige Mia Grempel sportlich sehr intensiv. Unsere erfolgreiche Snowboarderin konnte bei insgesamt vier Wettbewerben jeweils unter die Top 3 fahren und erste FIS Punkte sammeln.

Dabei war die Vorbereitung auf die laufende Saison alles andere als optimal. Im Dezember bremste ein gebrochenes Handgelenk die Athletin aus und Mia musste viel Trainingszeit ausfallen lassen. Obwohl die Schmerzen noch nicht ganz abgeklungen sind, konnte sie ihre Füße nicht mehr still halten und schwang sich wieder auf das Board.

Ich wollte auch meine TeamkollegInnen nicht im Stich lassen und endlich wieder fahren.

Mia Grempel

Los ging es am 16./17. Februar mit der „Junior Freestyle Tour“ beim Tourstop im Snowpark Nesselwang. Der kleine Park im Allgäu erfreut sich großer Beliebtheit – klein aber fein ist hier das Motto. Insgesamt 50 Starter waren angereist, um sich im „Slopestyle“ zu messen.

Die Line bestand aus 3 Kickern, einer Box und einer Tube. Am liebsten wäre Mia die großen Kicker gesprungen doch durch ihre Handverletzung wählte sie doch die kleineren aus. Nach so einer Verletzungspause ist es wichtig, kein unnötiges Risiko einzugehen. Nach einem sauberen Lauf musste sich Mia nur Heli Bockhorni vom WSC Blaues Land geschlagen geben und landete auf Platz 2 in der Altersklasse U15.

Die Woche darauf ging es zum nächsten Tourstop der Junior Freestyle Tour nach Lenggries zum Burning Boots Banked Slalom (ein Slalomrennen mit Steilkurven, Sprüngen, Wellen etc.).

Mia fühlt sich auch in den schnelleren Disziplinen sehr wohl und kam mit einem super schnellen Run wieder auf dem hervorragenden 2. Platz. Das oberste Podest wurde von Florina Pohl belegt, die nur knapp über 3 Sekunden Vorsprung hatte. Diesmal konnte Mia auch Heli Bockhorni hinter sich lassen, die ihr in Nesselwang noch den ersten Platz weggeschnappt hatte.

Von Lenggries aus ging es direkt weiter zur Deutschen Meisterschaft im Big Air am Götschen in der Nähe von Berchdesgaden.

Mia beim Big Air Contest

Big Air nemmt man die Disziplin, bei der man mit Hilfe einer großen Schanze seine Tricks in der Luft springt. Die Plattform der Schanze war 16m weit, so dass man – um sicher zu landen – 20m weit springen musste.

Mia war sich zwischenzeitlich etwas unsicher, ob sie diese Entfernung springen würde – immerhin lag ihr Handgelenkbruch noch nicht so lange zurück. Allerdings war die Deutsche Meisterschaft auch eine Möglichkeit, FIS Punkte für die Weltrangliste zu sammeln. Startberechtigt waren alle deutschen FahrerInnen, die im Europacup qualifiziert sind – in Deutschland kommen nur 4 Fahrerinnen in Frage und es gibt keine Alterklassen mehr.

Am Ende traute sich unser Snowboard Talent über die beeidruckende Schanze und konnte sich mit 2 Straight Airs inkl. Grabs den 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften sichern. Dabei waren ihr die Strapazen der vorhergehenden Rennen durchaus anzumerken.

Eigentlich wollte ich nur in mein Bett und schlafen, aber ich mußte ja noch springen!

Mia Grempel

Platz 2 an an die gleichaltrige Marie Hahnl, Platz 1 belegte die fast 10 Jahre ältere Nadja Flemming. Für Mia war es eine sehr wertvolle Erfahrung, bei einem internationalen FIS Wettbewerb mitspringen zu dürfen. Wir drücken die Daumen, dass noch viele weitere folgen werden!

Nosegrab

Nach nur zwei Tagen Pause ging es schon wieder weitere ins Traingslager im Zillertal – welches seinen Abschluss bei den Bayerischen Meisterschaften in Oberammergau am 09.03. finden sollte.

Nachdem ihr Handgelegt wieder Probleme machte, stand Mia kurz davor, den Wettbwerb komplett abzubrechen, um sich für die Deutsche Meisterschaft im Slopestyle auszuruhen. Spontan beschloss sie aber dennoch, mit in den Teambus zu steigen und nach Oberammergau zu reisen.

Der Snowpark bestand aus 2 Kickern, 2 Rails und einer Box. Mia konnte sich in der Qualifikation unter 20 Fahrerinnen ins Finale der besten 6 platzieren. In ihrem Final Run machte sie einen Front 180 Indie Grab über den 1. Kicker, dann einen Switch Frontside 360 und dann einen 50:50 am Rail und schließlich einen 50:50 180 off am letzten Rail.

Die Zuschauer jubelten – das müsste der 1. Platz gewesen sein. Auch der Nationaltrainer Bene kam zu Mia und beglückwünschte sie. Die Judges sahen das allerdings anders und verwiesen Mia auf Platz 3. hinter Laura und Marie Hahnl. Ärgerlich aber trotzdem OK sagte Mia, die zwar nur knapp mit 2 Punkten hinter Marie aber eben auch zwei Punkte vor dem 4. Platz landete.

Als nächstes stehen die Deutschen Meisterschaft Half Pipe und Slopestyle bei den AUSTRIAN & GERMAN MASTERS vom 14. bis zum 17.03. in Kühtai auf dem Programm.